Die Institution, in der ich seit Februar 2002 arbeite, heisst Bürgerspital Basel. Das Bürgerspital Basel ist über die Stadt Basel hinaus ein anerkanntes und wegweisendes sozial-medizinisches Unternehmen. Mit der Betreuung von betagten Menschen, der Begleitung von Menschen mit einer Behinderung sowie mit der medizinischen Rehabilitation erfüllt es Aufgaben, die in der heutigen Gesellschaft stets an Bedeutung gewinnen.

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Hinter dem Namen „Bürgerspital Basel“ verbirgt sich etwas anderes bzw. viel mehr als ein Spital: Das Bürgerspital Basel ist eine selbstständige öffentlich-rechtliche Stiftung, die zur Bürgergemeinde der Stadt Basel gehört.
1973 wurden die Akutkliniken (heutiges Universitätsspital Basel) aus dem Bürgerspital ausgegliedert und an den Kanton übertragen. Der Name „Bürgerspital Basel“ blieb bestehen, der Auftrag hingegen wurde neu definiert. Alle nicht zur Akutmedizin gehörenden sozial-medizinischen Bereiche zählen seitdem zu den Kernaufgaben des Bürgerspitals. Die Kernaufgaben werden in unterschiedlichen Geschäftsfeldern wahrgenommen. Eines der Geschäftsfelder nennt sich „Betreutes Wohnen“ und umfasst 6 Alterszentren und 9 Wohnhäuser für erwachsene Menschen mit einer Behinderung. Die 9 Wohnangebote für Menschen mit Behinderung werden unter dem Geschäftsbereich „Begleitetes Wohnen“ zusammengefasst.

«Für alle eine gute Zeit», «mit jedem Menschen die geeignete Wohnform für seine Lebensgestaltung erfinden», «seine Einzigartigkeit achten und Wert auf Selbstbestimmung legen» diese Sätze stehen unter anderen in der Vision und Wohnphilosophie des Betreuten Wohnens. Zentrale Grundsätze, welche die Teams in den Alterszentren und in den Wohnhäusern für Menschen mit einer Behinderung täglich umsetzen.

Über hundert Menschen mit einer geistigen oder psychischen Behinderung wohnen in den 9 über die Stadt und Region verteilten Wohnhäusern. Sie finden dort ein optimales Umfeld vor, in dem sie in kleinen Wohngruppen in der Bewältigung des Alltags begleitet und unterstützt werden. Kompetente Teams betreuen sie dabei und fördern sie in ihrer Selbstständigkeit und Eigenverantwortung.

 

Meine Funktion
Ich bin als Bereichsleiter im Bereich Wohnen Langzeit tätig.
Als Bereichsleiter zählen zu meinen Aufgaben:

  • Die strategische und finanzielle Leitung der Wohnhäuser Thierstein, Austrasse, Birkenhaus und Spittelhof
  • Die Weiterentwicklung der Wohnangebote und die Erarbeitung von Konzepten und deren operativen Umsetzung
  • Die Gestaltung des internen und externen Informationsflusses im Wohnbereich und im Geschäftsfeld.
  • Auswahl, Fpührung und Coaching des Leitungspersonal in den Wohnbereichen
  • Jährliche Budgetierung und Budgetverantwortung für die einzelnen Wohnhäuser/ Kostenstellen
  • Verantwortung für die Personal-Rekrutierung innerhalb meines Bereiches
  • Mitarbeit in Projekten und Übernahme von delegierten Aufgaben der Geschäftsbereichsleitung
  • Verantwortung für die Erarbeitung und die Umsetzung von Unternehmenszielen
  • Verantwortung für die Einhaltung massgeblicher Vorschriften, der qualitativen Bedingungen des BSV
  • Verantwortung für die Einhaltung der Lebensmittel-und Hygiene-Vorschriften und der Umweltschutz-Vorgaben
  • Verantwortung für die Einhaltung und Umsetzung der Verordnungen und Beschlüsse des Bürgerrats der Stadt Basel

Im Jahr 2011 habe ich bei der Curaviva Luzern die Ausbildung zum“e idg.diplomierten Heimleiter” absolviert. Neben  der eidgenösischen Fähigkeitsprüfung musste ich auch eine Diplomarbeit zu einem aktuellen Thema der sozialen Arbeit verfassen.

 

  

Mein Diplom

Diplomarbeit “Prävention von sexuellen Übergriffen im Betreuten Wohnen”
 
Durch die publizierten Missbrauchsfälle und sexuellen Übergriffe im Jahr 2011 in der Berner Heimlandschaft, aber auch aufgrund von Fällen in der Region Basel bin ich auf dieses Thema gestossen und speziell für meine darin liegende Verantwortung sensibilisiert worden.
Diese Missbrauchsfälle haben wohl gemeinsam, dass die jeweilige Heimleitung und die Mitarbeiter/innen von diesen Übergriffen ebenso überrascht waren wie die Öffentlichkeit. Die Verantwortlichen der Einrichtungen lebten bis zum Zeitpunkt der Aufdeckung alle in der Gewissheit, dass bei ihnen im Heim solche Vorfälle nicht passieren … und doch wurden im Hintergrund Abhängigkeiten ausgenutzt und Menschen mit Behinderungen in ihrem Tiefsten verletzt.
Führungskräften kommt bei der Auswahl von Mitarbeiter/innen und vor allem beim Fernhalten von pädosexuellen oder in anderer Weise übergriffigen Bewerber/innen eine herausragende Verantwortung zu. Sie sind es auch, die wesentlich zur Schaffung eines entsprechenden Klimas, das sowohl Vertrauen als auch Unterschiede zulässt, hinarbeiten.

Mit meiner Diplomarbeit möchte ich mich diesem Thema stellen. Ich möchte der Frage nachgehen, was wir als Einrichtung, ich als Leitungsperson und auch die Teams dagegen tun können, dass solche Missbrauchsfälle im Betreuten Wohnen des Bürgerspital Basel entstehen können. Im Weiteren möchte ich der Frage nachgehen, wie sich Frauen und Männer mit Behinderungen in entstehenden Missbrauchssituationen erfolgreich verhalten können und welche Faktoren die Gefahr eindämmen.

 
Die Eröffnung eines Missbrauchs ist oft mit Hilflosigkeit der damit konfrontierten Personen verbunden. Die in der Diplomarbeit erarbeitete Antworten auf die oben erwähnten Fragen sollen dazu dienen und dazu beitragen, die Mitarbeitenden im Bürgerspital handlungsfähiger zu machen und die Prävention gegen Missbrauch und Gewalt zu fördern.

Neben meinem persönlichen Interesse zur Bearbeitung des Themas haben 2011 zwölf Schweizer Verbände und Organisationen eine Charta ratifiziert und bekennen sich zu wegweisenden Grundsätzen zur Prävention von sexueller Ausbeutung, Missbrauch und anderen Grenzverletzungen.
Diese Grundsätze beinhalten folgende Punkte:
-Jede Institution verfügt über ein Präventionskonzept zur sexuellen Ausbeutung
-Stärkung der Personen mit besonderem Unterstützungsbedarf
-Die Schlüsselrolle der Mitarbeiter
-Interne Meldestelle und externe Ombudsstelle

 

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Update 01.10.2014