Moin

Ferien in der Lüneburger Heide

 

Im Herzen des Aller-Leine-Tales, liegt in Richtung Hademstorf-Walsrode der Campingplatz „Waldhaus Allertal“ - Hademstorf. Mittendrin in einer idyllischen Waldschonung ist dieser Camping- Platz ideal für ruhesuchende Feriengäste. Nach mehreren Jahren Pause, haben wir diesen altbekannten Campingplatz aufgesucht um uns an der herrlichen Stille in der Natur zu geniessen. Um jedoch die grossflächigen Heideflächen bestaunen zu können, bedarf es schon einer längeren Autofahrt an ausgesuchte Plätze, denn die Heideflächen sind mittlerweile sehr dünn gesät. Vorwiegend in Ostenholz, in Schneverdingen und in Munster gibt es noch grosse Heideflächen.

 

Heidekraut

Camping war schon immer meine grosse Leidenschaft. Eins mit der Natur und den aktuellen Wetterverhältnissen.     Nun ja, man kommt in die Jahre und das kleine Familienzelt wurde in ein Zeltanhänger eingetauscht. Man schläft nun nicht mehr auf dem Boden, sondern in trockener Höhe, auf gemütlichen Matratzen mit Federbetten, oder gar auf Feldbetten im Vorzelt. Mein Anspruch an einen Campingplatz hat sich über die Jahre nicht geändert. Es bedarf keinem gehobenen Standart und uns reicht eine funktionierende Dusche und saubere WCs, den nötigen Rest haben wir stets in unserem Zeltanhänger verstaut, aber auf mein mitgebrachtes Toilettenpapier möchte ich nicht verzichten.

Pilz

 

Ich geniesse die barfüssigen Wanderungen im weichen Moos der dichten Wälder und halte Ausschau nach den leckeren Pilzen, welche mindestens einmal zu unserer Campingmahlzeit gehören müssen. Während früher noch viele Pfifferlinge und Steinpilze zu finden waren, reduzierte sich der Bestand der Pilze auf dennoch wohlschmeckende Bräunlinge und es bedarf schon ausreichend genug Feuchtigkeit um genug für eine reichhaltige Mahlzeit zu finden. Ich bin beeindruckt von der Stille in den Wäldern, dem weichen Moos unter meinen Füssen, dem schwarzen Sand auf den Waldwegen und den unzähligen Zecken, die ich mir anschliessend von den Beinen zupfen musste.

Leider waren die diesjährigen Ferien in Baden-Württemberg recht spät und somit auch das Wetter nach der längeren Hitzeperiode nicht sonderlich angenehm. Doch nach wenigen Tagen gewöhnt man sich an die niedrigen Temperaturen und kann auch noch bei 12 Grad über Null sehr gut in kurzer Bekleidung der Temperaturen trotzen. Dafür legt man sich Nachts bei mässig eingestelltem Heizlüfter ins Bett und findet dann doch noch so seinen erholsamen Schlaf.

Gerade für Kinder ist die Gegend sehr schön und unterhaltsam. Allgemein betrachtet halte ich die nördliche Gegend Deutschlands für wesentlich kinderfreundlicher, was an der Vielzahl der Ferienangebote und grossen, sowie gut ausgestatteten Spielplätzen zu spüren ist. Der Heide-Park, der Vogelpark und der Serengeti-Park gehörten auch dieses Jahr zu unseren Ausflugszielen und etliche Museen laden ein, wenn das Wetter mal nicht so “dolle” ist.
Als tolles Ausflugsziel zeigte sich auch der Besuch der “sieben Steinhäuser” in Ostenholz. Hier handelt es sich um Grabstätten aus der Jungsteinzeit. Für viel Diskussionsstoff sorgten die fehenden zwei Steinhäuser, da wir nur fünf dieser Grabplatten ausfindig machen konnten.

Zwar spricht man traditionell von sieben Steinhäusern, tatsächlich aber handelt es sich um nur fünf Gräber. Da auch eine alte Abbildung von 1744 bereits nur fünf Gräber zeigt, geht man heute davon aus, dass die magische Zahl Sieben im übertragenen Sinn für eine größere Anzahl verstanden werden muss.

 

Steinhäuser

AnneFrank

 

Dieses Jahr konnte ich mich zu einem Besuch der KZ- Gedenkstätte Bergen-Belsen durchringen. Ein traurig schauriger Ort mit mehreren Grabstätten von mehreren Tausend Opfer der Kriegsgefangenschaft, welche auf grausame Art und Weise sterben mussten. Unter anderem besuchte ich das Grab von Anne Frank, deren veröffentlichtes Tagebuch ich schon gelesen habe. Viele Bilder, Armbändchen und persönliche Geschenke schmücken ihr Grab auf dem grossen Gelände.

So stelle ich auch dieses Jahr fest, wie wohltuend und erholend ein zweiwöchiger Aufenthalt in der freien Natur ist. Schon nach wenigen Tagen fühlte ich mich so derart entspannt wie schon lange nicht mehr. Selbstverständlich nutzte ich die Zeit auch für meine Angelleidenschaft an den Flüssen Aller oder Leine. Dieser Platz war für ein Bild eines kapitalen Hecht reserviert, aber leider hatte ich am Ende keine besondere Beute machen könnnen, dafür hatte aber unsere Zeltspinne “Thekla” wesentlich merh Erfolg.

Spinne

Ich habe mich insgesamt wirklich sehr gut erholen können. Richtig bewusst wurde ich von meiner neu gewonnenen inneren Ruhe, als ich wieder Zuhause war. Erstmalig habe ich die Geräusche des Autoverkehrs, das Hallen beim Sprechen im Wohnzimmer und die Enge der eigenen vier Wände wieder als störend empfunden. Zu sehr habe ich mich an die Stille und die Weite der Natur gewohnt. Der Zustand der tiefen inneren Zufriedenheit und Ruhe wird wieder konfrontiert mit dem Alltag. Trotzdem genoss ich noch die wenigen freien Tage Zuhause mit meiner Familie und habe mit meinem Ältesten eine 10 qm grosse Vogelvoliere gebaut. Wenn ich nun im Hinterhof vor der grossen Voliere sitze, die vielen Finken beobachte und den Gesängen lausche, komme ich mir fast so vor, als wäre ich noch in der Heide.

 

PeRu

 

 

Update 01.10.2014